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Corona-Virus und politisches Versagen

Corona-Virus: Fakten, Zahlen und wirtschaftliche Folgen

Die Medien haben nur noch ein Thema: COVID-19. Jeden Tag Artikel, Beiträge und Talkshows zum Corona-Virus. Die Zeit der Bühne für Virologen ist angebrochen.

Eifrig werden Prognosen gestellt und kluge Berechnungen aufgestellt - doch auf welcher Basis? Anhand der offiziellen Zahlen (Stand 17.3.) wäre die Sterblichkeitsrate in China bei etwa 4% in Italien gar bei etwa 7%.

Sind die vorliegenden Zahlen überhaupt belastbar? Hat das noch etwas mit Wissenschaft zu tun? Die Sterblichkeitsraten können seriös gar nicht erhoben werden, weil man dazu eine belastbare Zahl der Infizierten haben müsste. Dazu müsste man breit angelegte Tests durchführen, aber das passiert nicht.

Ein interessanter Artikel dazu findet sich in der SZ: Süddeutsche Zeitung – Dunkelziffer
Geht man vom dort angesetzten vermuteten Wert von etwa 97.000 Infizierte aus, dann ergibt sich eine für Grippe bisher erstaunlich niedrige Letalität.

Natürlich will niemand die Gesundheit der Bevölkerung aufs Spiel setzen, aber können wir uns in der Zukunft leisten so auf Krisen zu reagieren?

 

COVID-19: Aktuelle Zahlen für Deutschland

Sachstand ist: Es gibt 20 Tote (natürlich ist jeder Tote tragisch) im Vergleich zu 25.000 Toten bei der Grippe 2017/2018. Auf dieser Basis droht man gerade ein Wirtschaftssystem an die Wand zu fahren das die gute Gesundheitsversorgung in Deutschland ermöglicht.

Ja, für Maßnahmen die Risikogruppen schützen und der Gesundheitsvorsorge dienen bringt man Verständnis auf, aber wird hier nicht nur das politische Versagen von vielen Jahren kaschiert?

Ein Gesundheitssystem das wegen stetigen Einsparungen über Jahre bereits am Limit läuft und personell vollkommen unterbesetzt ist. Da liegt das eigentlich Problem - auch in Italien. Es gibt keine Plätze für die Versorgung, weil man immer nur auf Sicht gefahren ist.

Die Politik gibt sich jetzt staatsmännisch und an der Seite der Bürger in einer schwierigen Situation. Doch möchte nicht eingestehen, dass man das Problem lange kannte und nicht behoben hat. Über Jahre bzw. Jahrzehnte schlechte Bezahlung und geringe Wertschätzung liegen dem zugrunde.

Man muss genau hinschauen und analysieren, wo die Probleme hier eigentlich liegen bzw. Ihre Ursachen begründet sind. Hierzu verlieren die Wortführer Herrn Spahn, Frau Merkel, Herrn Laschet oder auch Herr Söder leider kaum ein Wort.

 

„Corona-Hilfe“ ist keine Hilfe, sondern ein Weg in die Verschuldung

Auch wenn Herr Scholz und Herr Altmaier das nicht gerne hören möchten. Die angebotenen Lösungen mögen für große Unternehmen eine Unterstützung sein. Für kleinere Firmen, Selbständige und Freiberufler sind diese „Hilfen“ ein schlechter Witz - weil man die Leute einzig in die Verschuldung treibt. Je nach Risikobewertung werden bis zu 7% Zinsen erhoben. Ein Freiberufler, der seine Familie ernähren und Miete bezahlen muss, hat aber vermutlich kaum eine andere Wahl, als sich vollkommen unverschuldet in eine lange andauernde Abhängigkeit zu begeben.

Hilfe ist das nicht. Höchstens Hilfe für die Banken, um Ihr Geld wieder unter die Leute bringen.

Und es geht noch weiter. Was ist, wenn die Kredite dann nicht bedient werden können, weil die Leute überschuldet sind. Banken, wie in der Vergangenheit geschehen, wegen ausfallender Kredite ins Wanken geraten? Das ist alles greifbar nah, nur kann diesmal niemand mehr die Leitzinsen senken.

Es gibt eine große Anzahl von Branchen die extrem von den staatlichen Maßnahmen betroffen sind. Messebauer, Eventagenturen, Gastronomie oder Hotels, um nur einige zu nennen. Sie werden besonders stark in Mitleidenschaft gezogen. Und in vielen Fällen lassen sich die Ausfälle nicht kompensieren.

 

Gezielt Risikogruppen schützen statt Gießkannen-Methode

Der Logik nach braucht es keine breit angelegten Ausgangssperren. Die Risikogruppen müssen gezielt aus der Gefahrenzone genommen werden. Ältere und vorerkrankte Menschen müssen jetzt daheimbleiben und mit Lebensmitteln versorgt werden, bis sich die Lage wieder beruhigt hat.

Für die breite Bevölkerung würde eine erhöhte Aufmerksamkeit auf Hygienestandards und etwas mehr Distanz zu Mitmenschen als Maßnahme vollkommen ausreichen. Ohne Ausgangssperren und Schließung diverser Geschäfte.

Wer rechnen kann, wird schnell feststellen, dass man solche Krisen in Zukunft ohnehin nicht anders handhaben kann. Denn ein enormer Einbruch der Wirtschaft – und der ist bei diesem Umgang unvermeidlich – sorgt mittel- bis langfristig für eine schlechtere Gesundheitsversorgung.

Gute medizinische Versorgung muss bezahlt werden und das Geld bleibt aus, wenn die Wirtschaft nicht läuft. Es wäre also statt Shutdown wohl eher Maß und Mitte gefragt.

Quellenverweise:

Bilder: Visualisierung Corona-Virus © Gilang Prihardono  | stock.adobe.com:  Frau mit Mundschutz © shintartanya

 

Autor: Andreas Bergmeier