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Gleichstellung in Schule und Beruf

Die Gleichstellung von Behinderten ist ein erklärtes Ziel der Bundesregierung. Schon frühzeitig war klar, dass dies ein langer Weg sein wird. Es sind bereits viele Schritte getan. So bestehen zum Beispiel zahllose gesetzliche Regelungen. Nicht alle greifen.

Behinderung & Schule: Zielsetzung Inklusion

Am Beispiel Schule wird deutlich, welche Meilensteine bei der Gleichstellung behinderter Menschen planmäßig aneinandergereiht sind. Nach Abschaffung der Sonderschulen für junge Behinderte entstanden integrativ arbeitende Schulen, in denen behinderte gemeinsam mit nicht behinderte Kinder lernten. Um den pädagogischen Anforderungen zu genügen, waren diese Klassen mit mehr und speziell ausgebildetem Personal ausgestattet. Später wechselte das Modell. Statt Integration heißt es jetzt Inklusion. In manchen Lehranstalten muss das mit weniger Fachkräften machbar sein. Für ein Ergebnis ist es noch zu früh.

Herausforderung Ausbildung & Arbeitsplatz

Nach wie vor ist es für Menschen mit Behinderungen schwieriger, einen Ausbildungs- und Arbeitsplatz zu finden. Daran änderte auch die gut laufende Konjunktur wenig. Arbeitsplätze schaffen die karitativen Einrichtungen vornehmlich selbst: in Behindertenwerkstätten. Gleichstellung sieht anders aus. In der freien Wirtschaft Fuß zu fassen, bleibt problematisch. Häufig reicht schon der Hinweis auf die Behinderung aus, dass sich Unternehmen für einen anderen Bewerber entscheiden, der besser qualifiziert sei. Das Gegenteil zu beweisen, ist für die Betroffenen schwer. Und wer will auch auf einer erstrittenen Arbeitsstelle sitzen?

Verschweigen als Strategie in Alltag & Beruf

Nicht jede Behinderung ist sichtbar. Wer aufgrund einer psychischen Erkrankung behindert ist, wird von der Gesellschaft kaum als solcher erkannt. Wo es Ersatz gibt für fehlende Gliedmaßen, fallen die Einschränkungen ebenfalls nicht zwingend auf. Wie weit die Technik fortgeschritten ist, zeigen Spezialmessen wie die IRMA, die im Wechsel in Bremen und Hamburg läuft. Die Zahl der unerkannt in Unternehmen beschäftigten Behinderten ist kaum zu ermitteln. Doch es gibt sie. Die Betroffenen verzichten um den Vorteil des Arbeitsplatzes häufig auf ihre Rechte, wie einen höheren Urlaubsanspruch.

Eine Behinderung kann jeden treffen

Die Frage danach, wie Menschen mit Behinderungen ihr Leben verbringen, stellt sich manchen erst, wenn es zur direkten Konfrontation kommt. Im schlimmsten Fall ist das die eigene Behinderung. Ein Fehltritt auf der Leiter oder eine kurze Unaufmerksamkeit im Verkehr kann alles ändern. Alter und Krankheit sind weitere Gründe, sich der Problematik zu öffnen, denn das Thema geht uns alle an.

(Bildquelle: Titelbild © Schinsilord • Fotolia.com)